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Mit der Neukonzeption von Maschinenflexibilität und Digitalisierung ist unvorhersehbarer Bedarf kein Thema mehr.
Die Explosion von SKU-Zahlen. Das Zeitalter des eCommerce. Die flexibilisierte Massenproduktion als Standard. Im letzten Jahrzehnt haben sich Maschinenbauer und Produzenten um Agilität, Effizienz und Ausgewogenheit in ihren Betrieben bemüht, um den Marktanforderungen gerecht zu werden.
Jetzt befinden wir uns mitten in einer globalen Pandemie. In der Vergangenheit haben Krisen solchen Ausmaßes zu dauerhafter Veränderung geführt und dieses Mal wird es nicht anders sein. Die Verbraucher werden sich an eine neue Lebensweise gewöhnen. Industrieunternehmen werden anders arbeiten. An den Maschinenbau werden neue Erwartungen gestellt.
Um Kompliziertes zu ermöglichen, müssen wir vereinfachen
Wenn die Leistung einer Maschine oder Anlage gesteigert werden sollte, wurde bisher Equipment hinzugefügt oder neu konfiguriert. Dadurch erhöhen sich jedoch Engineering-Zeit und Platzbedarf unnötig, die Wartung wird erschwert und die Markteinführung verlangsamt. Heute verfolgen wir einen anderen Ansatz: Um die Flexibilität zu steigern, verknüpfen wir Technologie auf völlig neue Art und Weise.
Früher sprachen wir über Robotik, autonome Förderwagen-Technologie (ICT), Servo-Bewegungssteuerung und Digitalisierung als separate Einheiten. Dank der Fortschritte in der Mechatronik sind diese heute fast nicht mehr voneinander abgrenzbar. Mit einer beliebigen Kombination aus intelligenter Fördertechnik und Robotern können Sie praktisch jede Maschine ersetzen. Und durch Schichtung der neuesten IIoT-Technologien, wie Emulation für Tests und Analytik für die Entscheidungsfindung, eröffnen sich Herstellern neue Möglichkeiten.
Das Konzept des einheitlichen Maschinendesigns besteht darin, dass mehrere Prozesse mechanisch, elektronisch und programmatisch zu einem einzigen zusammengelegt werden. Dies bringt uns von den Tagen der Programmierung von mit Laufwellen betriebener Mechanik zur Konfiguration einfacher, sicherer, geschützter und flexibler Lösungen, die Gestaltungs-, Kollaborations- und Optimierungspotenzial bieten. Weitere Vorteile:
- Maschinenbauer müssen lediglich eine einzige Lösung unterstützen.
- Bediener müssen sich nur noch mit einer einzigen Schnittstelle vertraut machen.
- Es muss nur ein System gewartet werden.
- Die Kapital- und Arbeitskosten sind minimal.
Überdenken Sie Ihre Möglichkeiten
Die größte Hürde bei der Realisierung besteht darin, anders und in größeren Dimensionen über den gesamten Prozess nachzudenken. Neue Gerätekonfigurationen erfüllen vielleicht den unmittelbaren Bedarf, aber sie wappnen Ihre Kunden nicht für die Zukunft und sind möglicherweise auch nicht die beste Lösung für heute. Maschinen- und Anlagenbauer müssen bei den geschäftlichen Herausforderungen ansetzen, nicht bei der Projektanfrage.
Dieser neue Blinkwinkel bringt unzählige Branchen einen großen Schritt nach vorn. Von der Verschreibung von Brillen und Kontaktlinsen, über die Bereitstellung von „Hands-free“-Bluttests und biotechnologischen Proben bis hin zur vollautomatisierten CPG-Multipack-Herstellung – Flexibilität und Schnelligkeit werden durch Abbau der Komplexität erreicht. Hier nur einige weitere Beispiele:
- Der Verpackungsmaschinenhersteller CAMA Group integrierte die Abläufe Formen, Packen und Versiegeln in ein kompaktes System. Mit nur drei Robotern und autonomer Förderwagen-Technologie erfüllt der Hersteller den Bedarf an höheren Geschwindigkeiten, größerer Flexibilität und schnellerer Umrüstung.
- Arzneimittelforschungslabors nutzen Automatisierung in einer Weise, die eher an Flugüberwachung als medizinische Forschung erinnert. Das Lilly Life Sciences Studio hat einen zwei- bis dreiwöchigen Prozess auf lediglich zwei bis drei Tage zusammengeschrumpft, und die Proben bewegen sich nun über autonome Förderwagen zu den Robotern und nicht die Roboter zu den Proben.
- Unsere eigene Produktionslinie für Schütze baut auf einem einheitlichen Maschinendesign auf. Sie kann bis zu 6000 SKUs auf einer einzigen Maschine verarbeiten und bei Bedarf kleine Losgrößen produzieren; die Terminierung erfolgt automatisch.
Ausrüstung und Teams vereinen
Für Unternehmen, die Umrüstungen oder SKU-Zahlen im Tausenderbereich zu bewerkstelligen haben oder nicht wissen, was Ihnen das ERP-System als nächstes meldet, stellen grenzenlose Flexibilität und vereinfachte Bedienung eine willkommene Neuigkeit dar. Variabilität in dieser Form schreit geradezu nach einem einheitlichen Maschinenkonzept. Wer mit diesen scheinbar unmöglichen Forderungen umgehen muss, wird aufhorchen.
Aber es sind nicht nur die Hersteller, die ihren Prozess überdenken müssen. Damit Robotik, Informationstechnik und autonome Förderwagen-Technologie als Einheit funktionieren, müssen auch Technik, Vertrieb, Lieferanten und der Endkunde eine Einheit bilden. Die besten Ergebnisse lassen sich mit einem kooperativen Ansatz erzielen:
- Maschinen- und Anlagenbauer bringen Fachwissen auf den Gebieten Produkthandhabung und Maschinenbau ein.
- Endbenutzer formulieren die unternehmerische Herausforderung und verfechten die Vision.
- Technologieberater wie Rockwell Automation vereinen Bewegungs-, Steuerungs- und andere fortschrittliche Technologien, um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen.
Eines ist sicher. Der Markt verändert sich zu schnell, als dass zweckgebundene Maschinen die erforderliche Kapitalrendite liefern könnten. Aber was das Potenzial einer Maschine für flexible Einsatzzwecke angeht, stehen wir erst am Anfang. Kontaktieren Sie uns und lassen Sie uns gemeinsam Lösungen für die neue Normalität finden.
Veröffentlicht 20. Juli 2020