Häufigere Prozessänderungen. Neue Technologie. Größere Datensätze. Höhere Anforderungen an Rückverfolgbarkeit und Compliance. Knappere Budgets.
Kommt Ihnen das bekannt vor?
In Ölraffinerien bis hin zu Lebensmittel- und Getränkefabriken stehen Prozessingenieure vor der Aufgabe, immer komplexere Systeme zu handhaben – und immer mehr mit immer weniger zu erreichen. Die gute Nachricht ist, dass die neuesten DCS-Plattformen mit den technologischen Entwicklungen Schritt gehalten haben. Immer mehr DCS-Anwender erwägen daher, ihre Systeme für eine optimale Leistung aufzurüsten und zu modernisieren.
Wie genau können Sie nun aber durch Modernisierung Ihres DCS eine Verringerung der Systemkomplexität und Steigerung der Produktivität erreichen? Wenn es Ihnen wie vielen Prozessingenieuren geht, die ich treffe, dann ist das die Frage, die Sie umtreibt.
Unsere neueste Ausgabe von The Modern DCS geht auf die wichtigsten Herausforderungen während des gesamten Lebenszyklus Ihres Systems ein – und erleichtert Ihnen das Leben auf vier entscheidende Arten.
1. Eigens entwickelte, robuste Steuerungen minimieren die Komplexität.
Prozessanlagen sind von Natur aus vielgestaltig und ständigen Veränderungen unterworfen. Da die Anwendungen immer umfangreicher und anspruchsvoller werden, können zahlreiche ältere Steuerungen und E/A-Plattformen einfach nicht mehr mithalten. Bei vielen Anlagen bestand bisher die einzige praktische Lösung darin, die bestehende Automatisierungsinfrastruktur durch Steuerungen zu ergänzen, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden.
Aber wie Sie wissen, erhöht die Einführung von zusätzlichen, manchmal uneinheitlichen Systemen die Komplexität ohnehin schon komplexer DCS-Systeme, was ihre Integration und Wartung aufwendiger macht.
Eine bessere Möglichkeit stellen die neuen Prozesssteuerungstypen dar. Dank ihrer deutlich erhöhten Rechenleistung und Kapazität können Sie mit diesen mehr Strategien mit weniger Steuerungen verwalten – und so die Komplexität der Architektur und die damit verbundenen Lebenszykluskosten reduzieren.
Die jüngste Version ermöglicht zudem Ausnahmeberichte (Report by Exception), was die Belastung der Architektur durch Alarm- und Ereignisabfragen (Polling) erheblich verringert. Für viele Systeme bedeutet weniger Polling auch weniger Datenserver.
2. Eingebettete Prozessobjekte sorgen für einheitliche Anwendungen und eine konsistente Bedienung.
Jeder hat seine eigenen Vorstellungen, wie ein System funktionieren sollte. Sicherlich wissen wir alle die Fähigkeiten eines guten Entwicklers zu schätzen, doch die undokumentierten „Optimierungen“ der einen Person werden häufig zu einer riesigen Herausforderung für eine andere, die das System warten oder aktualisieren soll.
Sobald Sie eine herstellerspezifische Objektbibliothek ändern, kann es außerdem passieren, dass der Anbieter sie nicht mehr wartet, migriert und dokumentiert. Das wird dann zur Aufgabe Ihrer Mitarbeiter oder Ihres Systemintegrators, was die Kosten und Risiken über den Lebenszyklus des Systems hinweg erhöht.
Bei einer DCS-Modernisierung sorgen neue Steuerungstypen mit ihren in die Firmware eingebetteten Prozessobjekten für ein einheitlicheres Design. Eingebettete Prozessobjekte unterstützen einen modernen Systementwicklungsansatz, indem sie die Kernsteuerungsfunktionalität „sperren“. Das führt dazu, dass sich die Entwickler auf die Konfiguration übergeordneter Anwendungen konzentrieren können.
Da die Kernfunktionalität mit Industriestandards übereinstimmt und nicht verändert werden kann, tragen eingebettete Objekte dazu bei, die Systemintegrität zu erhalten und damit die Replikation von Anlage zu Anlage zu beschleunigen. Darüber hinaus werden eingebettete Objekte automatisch auf neue Firmware-Versionen migriert, um zukünftige Upgrades zu vereinfachen.
3. Automatische Diagnose spart Zeit.
Ihre vorhandene DCS-Tag-Datenbank enthält Diagnoseinformationen zu Ihrer Steuerung, Ihren E/A und Ihren Feldgeräten. Diese Informationen dem Betriebspersonal zugänglich zu machen, kann erhebliche Entwicklungsarbeit am Back-End erfordern.
Tatsächlich kann die Identifizierung von Diagnose-Tags im Steuerungssystem und die anschließende Konfiguration von Links zu diesen Tags in der HMI-Plattform bis zu 30 % der für die Gestaltung und Wartung eines Systems erforderlichen Kodierung ausmachen.
Durch die DCS-Modernisierung wird dieser Prozess optimiert. Dank der erweiterten Kapazität der neuen Prozesssteuerung werden vorkonfigurierte Alarme mit einem einzigen Klick automatisch direkt auf der HMI bereitgestellt. Diese Option spart viel Zeit, und zwar nicht nur bei der Erstentwicklung, sondern während der gesamten Lebensdauer Ihres Systems, die von kontinuierlichen Veränderungen der Prozessanforderungen geprägt ist.
4. Die Anpassung an neueste Standards trägt dazu bei, das Cyber-Sicherheitsrisiko zu minimieren.
Um die Vorteile der neuesten IIoT-Technologien nutzen zu können, muss Ihr DCS in Systeme auf der Unternehmensebene integriert werden. Doch die Bereitstellung von Informationen im gesamten Unternehmen kann dazu führen, dass Ihre Prozessabläufe unbeabsichtigt einem Risiko ausgesetzt werden.
Ein Modern DCS ist dafür ausgelegt, dass Sie sowohl die Vorteile erweiterter Analysen und anderer digitaler Technologien nutzen als auch Ihre kritischen Daten schützen können. Mit der neuesten Version können Sie vorwärts migrieren und ein System und Prozesssteuerungen in Übereinstimmung mit der internationalen Norm IEC 62443 und globalen Best Practices für die Cyber-Sicherheit auf der Grundlage einer mehrschichtigen Verteidigungsstrategie implementieren.
Wie der Begriff schon andeutet, wird bei einer Defense-In-Depth-Sicherheitsstrategie davon ausgegangen, dass jeder beliebige Schutzpunkt umgangen werden kann. Cyber-Sicherheitssysteme, die auf dieser Strategie basieren, schaffen mehrere Schutzebenen durch eine Kombination aus physischen, elektronischen und verfahrenstechnischen Schutzeinrichtungen.
Erfahren Sie mehr darüber, wie Sie Ihr bestehendes PlantPAx-System aufrüsten können, um Risiken zu reduzieren, die Gesamtbetriebskosten zu minimieren – und sich das Leben insgesamt zu erleichtern.
Chris King, PlantPAx Migration Business Development Manager, hat an diesem Beitrag mitgearbeitet.