Wenn Sie nicht jede einzelne Industrieanlage kennen, die in Ihren Produktionsstätten installiert ist und in Ihren Lagerräumen bevorratet wird, sind Sie nicht allein. Im Laufe der Jahrzehnte verliert man leicht den Überblick über die vorhandenen Anlagen, da diese ersetzt werden, Teile neu beschafft werden und Mitarbeiter andere Aufgabenbereiche erhalten.
Ein umfassendes Verständnis Ihrer Anlagen – von Industrieschaltgeräten und Teilen bis hin zu Maschinen und Geräten – ist jedoch Voraussetzung, um sie optimal verwalten zu können. Ganz gleich, ob Sie Cyber-Sicherheits-Risiken durch den Einsatz der neuesten Firmware minimieren oder ungeplante Ausfallzeiten durch die Bevorratung von Ersatzteilen vermeiden möchten, Sie benötigen eine genaue und aktuelle Aufzeichnung Ihres gesamten Anlagenbestands.
Natürlich kann die Erstellung dieses Datensatzes eine große Aufgabe sein. Aufgrund der schieren Anzahl der Anlagen in Ihrem Unternehmen ist es möglicherweise eine ganz eigene Herausforderung, diese alle zu identifizieren. Auch die Mitarbeiter können unter Umständen nur eingeschränkt verfügbar sein. Und Ihr Anlagenbestand kann sich infolge der digitalen Transformation dramatisch verändern.
Der effizienteste und effektivste Weg zur Dokumentation Ihres Anlagenbestands ist der Einsatz von Tools zur Erkennung von Netzwerkressourcen, die Ihre Netzwerke abfragen und die Ressourcen darin identifizieren können.
Es geht dabei jedoch nicht darum, einfach das erstbeste Tool zu kaufen. Sie müssen verschiedene Tools und Methodiken zur Ressourcenerkennung in Betracht ziehen und bestimmen, welche am besten für die Ziele Ihres Unternehmens geeignet sind.
Was ist erforderlich?
Ein Tool, das vernetzte Anlagen erkennt und Informationen über diese erfasst, ist gegenüber der manuellen Identifizierung Ihrer industriellen Anlagen vorzuziehen. Es ist wesentlich schneller und kann Ihnen einen umfangreicheren Datensatz zu Ihren Anlagen liefern.
Ein Tool kann jedoch nicht alles erfassen, z. B. die Ersatzteile in Ihren Lagerräumen sowie Ressourcen, die nicht über ein Netzwerk kommunizieren. Daher müssen auch manuelle Erfassungsmethoden in Betracht gezogen werden.
Zudem sind nicht alle Tools gleich aufgebaut. IT-zentrische Tools können Ihnen beispielsweise außer den IP-Adressen einer Ressource nicht viele weitere Informationen bereitstellen. Diese Tools liefern den Betriebsteams oft nicht die erforderlichen Informationen, z. B. den Standort, den Hersteller und die Firmwareversion einer Anlage.
Verschiedene Werkzeuge erfüllen ihre Aufgabe auch auf unterschiedliche Weise. Diejenigen, die z. B. eine aktive Ressourcenerkennung verwenden, können die Produktionsanlagen in einem Netzwerk beeinträchtigen – und sogar Ausfallzeiten verursachen. Tools mit passiven Erfassungsmethoden beobachten einfach den Netzwerkverkehr, um zu bestimmen, welche Geräte sich im Netzwerk befinden.
Außerdem muss bekannt sein, ob ein Tool „agnostisch“ ist. Dies bedeutet, dass es jeden Gerätetyp von jedem Anbieter und mit jedem Kommunikationsprotokoll erkennen kann.
Eine Bestandsaufnahme und mehr
Sobald Sie herausgefunden haben, welche Methodiken und Tools für Sie geeignet sind, können Sie diese einsetzen, um sich einen Überblick über Ihren Anlagenbestand zu verschaffen.
In Anbetracht der Anforderungen, die an die Produktionsmitarbeiter in den meisten Einrichtungen gestellt werden, ist es üblich, einen Dienstleister zu beauftragen, der Sie bei der Erfassung Ihres Anlagenbestands unterstützt. Der Dienstanbieter kann vor Ort in Ihrer Einrichtung mit den von Ihnen angegebenen Methodiken und Tools Ihre Anlagen und die kritischen Anlagendaten bestimmen, die Ihre IT- und OT-Teams benötigen. Und in den meisten Fällen dauert dies alles nur wenige Tage.
Sie müssen sich auch Gedanken darüber machen, wie Sie Ihren Anlagenbestand auf dem neuesten Stand halten können, wenn sich Ihr Betrieb weiterentwickelt. Ihr Anlagenbestand wird sich im Laufe der Zeit physisch verändern, z. B. wenn Sie Geräte hinzufügen oder ersetzen oder neue Linien in Betrieb nehmen. Aber auch die Anlagen selbst entwickeln sich weiter, z. B. mit der Veröffentlichung von Hinweisen zur Produktsicherheit und Sicherheitspatches sowie mit der Änderung ihres Lebenszyklusstatus.
Mit der Verwaltung des Anlagenbestands können Sie die Mitarbeiter in Ihren Betriebsstätten beauftragen. Diese Aufgabe kann jedoch in Form eines Managed Service auch von Dienstleistern übernommen werden, die Komponenten wie Fachwissen, dezentrale Konnektivität und Überwachung kombinieren, um Ihren Betrieb kontinuierlich zu unterstützen.