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Wir haben alle schon vom Fachkräftemangel in der biotechnologischen Produktion gehört.
Tatsache ist, dass durch die Fortschritte bei Single-Use und mobiler Technik die biopharmazeutische Produktion flexibler und
rentabler geworden ist. Jedoch sind die Qualifikationen, die diese Technologien erfordern, andere als bei herkömmlichen pharmazeutischen Edelstahl-Anlagen.
Wenn es Ihnen wie den meisten Führungskräften geht, die ich getroffen habe, besteht das Problem genau darin, entsprechend qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Möglicherweise stehen Sie darüber hinaus vor der Aufgabe, bessere Wege zur Steigerung der Produktivität, Verringerung von Fehlern und Optimierung von Arbeitsprozessen ausfindig zu machen.
Mit anderen Worten, was können Sie tun, damit fähige Biotech-Mitarbeiter ihre Arbeit noch besser machen können?
Erhöhte Transparenz und verbesserte Effizienz gehen Hand in Hand
Es gibt wahrscheinlich nichts Frustrierenderes, als für eine bestimmte Aufgabe verantwortlich zu sein, aber keinen Zugriff auf die notwendigen Informationen und Tools zu haben, um diese zu erledigen. Mit dieser Situation sehen sich viele Mitarbeiter in der Biotech-Branche konfrontiert.
Biopharmazeutische Produktionsanlagen sind von Natur aus komplex und zunehmend abhängig von Automatisierungssystemen, mit denen Prozesse überwacht, eine einheitliche Produktqualität gewährleistet und Arbeitsprozesse gelenkt werden können. In einer solchen Umgebung ist es auch unerlässlich, dass Mitarbeiter kritische Systeminformationen in Echtzeit anzeigen, auf diese reagieren und in jeder Schicht Hunderte manueller Eingriffe korrekt durchführen können.
Welche Mängel weisen aktuelle Systeme auf?
In vielen Biotech-Anlagen können die Bediener schlicht und ergreifend nicht effizient mit dem Automatisierungssystem interagieren.
Es geht auch anders – ein Unternehmensbeispiel
Vielleicht trifft das Beispiel auch auf Sie zu. Vor Kurzem arbeiteten wir mit einem Unternehmen, das vor der Aktualisierung des HMI-Systems seiner Biotech-Anlage eine Mitarbeiterumfrage durchführte. Alle Mitarbeiter waren sich einig, dass der Zugriff auf die HMI zu viel Zeit und Aufwand beanspruchte.
Warum? Der einzige Zugriffspunkt auf eine Bediener-Workstation befand sich im Reinraum ganz in der Nähe der zu überwachenden Ausrüstung. Jeder, der auf das System zugreifen wollte – vom Bedien-, über das Wartungs- bis hin zum Aufsichtspersonal – musste vor dem Betreten des Reinraums einen Schutzanzug anziehen.
Dies war nicht nur zeitaufwändig, sondern erschwerte auch die Fehlerbehebung.
Die Lösung für diesen Kunden bestand in einem HMI-System, das auf einer virtuellen Thin-Client-Architektur basiert und den Echtzeitzugriff auf Informationen außerhalb des Reinraums ermöglicht.
Noch einen Schritt weiter mit Augmented Reality
Technologie, die Ihren Mitarbeitern Echtzeittransparenz über Prozessparameter verschafft, ist eine Möglichkeit, Arbeitsabläufe zu optimieren. Der nächste Schritt besteht für viele biopharmazeutische Unternehmen im Einsatz weiterer digitaler Tools, mit denen sich Daten und Analysen auf smartere, wirkungsvollere Weise nutzen lassen.
Insbesondere Augmented Reality (AR) kann einen großen Unterschied machen, denn sie verbessert nicht nur das Workforce-Management, sondern optimiert auch die Qualität, Rendite und Produkteinführungszeit.
Tatsächlich ist es so, dass viele Unternehmen mit dem Einsatz von AR beginnen, um bedienergesteuerte Aktivitäten zu unterstützen. So kann mit AR auch die Situationserkennung in Ihrem Reinraum erheblich verbessert werden. Mit einem Mobilgerät und einer AR-App kann sich Ihr Mitarbeiter auf eine Anlagenkomponente fokussieren und kritische Parameter anzeigen, die an der Maschine eingeblendet werden. Eine Bedienerschnittstelle ist in diesem Fall nicht notwendig.
Dieselbe Technologie, mit der die Überwachung der Ausrüstung erleichtert wird, kann auch die Wartungstechniker mit ausführlichen, visuellen und interaktiven Befehlen versorgen – an der Reparaturstelle.
Und wie sieht es mit der Verwaltung von Umrüstungen und Verbindungen aus? Zwar legen Biopharmaunternehmen großen Wert auf Bedienerschulungen, aber das Ändern und Überprüfen einer Unmenge von Geräteverbindungen zu Beginn einer Charge stellt dennoch eine große Herausforderung dar.
Dank neuer Errungenschaften im Bereich der AR und künstlichen Intelligenz (KI) ist es möglich, Bediener durch eine Abfolge von Arbeitsaufträgen zu führen und zu überprüfen, ob die richtigen Verbindungen hergestellt wurden – dies alles über ein Handheld-Gerät. Hinzu kommt, dass das Prüfprotokoll – ergänzt durch zusätzliches Bild- oder Videomaterial – im Electronic Batch Record (EBR) gespeichert werden kann.
Dies sind aber nur einige Beispiele dafür, was Sie mit AR in Ihrer Anlage erreichen können, vom Setup, über den Betrieb bis hin zu Instandhaltung.
Wie fangen Sie an?
Wie entscheiden Sie, welche Digitaltechnik für die Mitarbeiter in Ihrem Werk am nützlichsten ist? Ich habe einen ganz einfachen Rat für Sie. Beginnen Sie mit den Herausforderungen, die am offensichtlichsten sind. Wahrscheinlich werden Sie keine komplizierten Analysen benötigen, um herauszufinden, welche das sind, da Sie tagtäglich darauf stoßen.
Konzentrieren Sie sich dann auf den Einsatz von AR oder anderen Technologien, die sich für schnelle Erfolge am besten eignen und messbare Resultate liefern. Auch sollten diese Technologien sich für unterschiedliche Anwendungen und Anlagen skalieren lassen.
Wollen Sie wissen, wie ihre Mitarbeiter mit AR smarter arbeiten können? Diese konkreten Beispiele beschreiben neuartige Lösungen, die im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen Rockwell Automation und GE Healthcare entstanden sind.
Veröffentlicht 19. Januar 2020