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Die Sicherheit steht bei Industrieanwendungen noch immer im Vordergrund. Dennoch kommt es im Zusammenhang mit elektrischer Ausrüstung weiterhin häufig zu schweren Verletzungen und Todesfällen. Neben Verletzungen von Mitarbeitern sind hohe finanzielle Verluste zu verzeichnen, die aus Sachschäden und Produktionsausfällen resultieren.
Der Bedarf an Leitlinien zur Förderung der Sicherheit von Personen und Eigentum durch eine effektive Wartung elektrischer Anlagen wurde bereits vor vielen Jahrzehnten erkannt. Um das Jahr 1968 genehmigte der Vorstand der National Fire Protection Association (NFPA) die Gründung eines neuen NFPA-Komitees bestehend aus Spezialisten, die mit Maschinen- und Anlagenbauern, Installierenden, Inspektoren, Benutzern, Wartungsfirmen und Ingenieuren Umgang hatten. Dem Komitee gehörten auch Vertreter von Arbeitsschutzorganisationen, Arbeitnehmerverbänden und Versicherungsgesellschaften sowie Vertreter anderer National Electrical Code (NEC)- und NFPA-Komitees an.
Das Hauptziel dieses neuen Komitees bestand darin, „geeignete Texte zur vorbeugenden Wartung von elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln in industriellen Anwendungen zu erstellen, um Verluste an Menschenleben oder Sachschäden zu verringern“.
Zum Zeitpunkt der Komiteegründung wurde die Häufigkeit von Elektrounfällen in hohem Umfang darauf zurückgeführt, dass Wartungsarbeiten nicht in regelmäßigen Abständen erfolgten oder dass die Wartung elektrischer Ausrüstung nicht ordnungsgemäß durchgeführt wurde. Diese elektrischen Vorfälle führten zu Todesfällen, schweren Verletzungen und hatten erhebliche finanzielle Einbußen aufgrund von Sach- und Produktionsverlusten zur Folge.
Das Komitee entschied, dass die Informationen zur elektrischen Sicherheit idealerweise in vier Themengebiete unterteilt werden sollten:
- Produktdesign oder Produktnormen
- Installationsstandards
- Empfehlungen für die Wartung
- Anwendung von Produkthinweisen
Obwohl dieser Ansatz für die elektrische Sicherheit bereits in den späten 1960er Jahren eingeführt wurde, bietet er nach wie vor eine gute Basis für sicherheitsbezogene Verbesserungen. Wenn Sie sich auf diese vier Bereiche der elektrischen Sicherheit konzentrieren, können Sie sich bei Ihren Planungen zur Reduzierung von Lichtbogenvorfällen sicherer sein.
- Produktdesign oder Produktnormen
Sicherheit beginnt bei der Produktauswahl. Regulierungsbehörden wie die Occupational Safety and Health Administration (OSHA) und die NFPA haben detaillierte Bestimmungen und Vorschriften für die Installation elektrischer Ausrüstung erarbeitet. Durch die Auswahl von Produkten, die so ausgelegt sind, dass sie die von Ihnen für Ihre Anlage gewählten Sicherheitsstandards erfüllen oder übertreffen, können Sie die Sicherheit der Mitarbeiter erheblich erhöhen. Unsere Produkte bieten Sicherheitsfunktionen zum Schutz von Ausrüstung und Mitarbeitern, zur Leistungsüberwachung und zur Reduzierung von ungeplanten Betriebsunterbrechungen oder Ausfallzeiten.
- Installationsstandards (wie im National Electrical Code und im National Electrical Safety Code beschrieben)
Der NEC hat zum Zweck, den praktischen Schutz von Menschen und Eigentum vor elektrischen Gefährdungen zu gewährleisten. Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine sichere und angemessene elektrische Installation erforderlich. Der Schwerpunkt von Artikel 110 des National Electrical Code liegt in der Bereitstellung spezifischer Details rund um eine Installation, die nicht nur für die Installierenden selbst, sondern auch für die nachfolgenden Wartungselektriker sicher ist.
Jeder Gerätehersteller stellt spezifische Angaben zu den erforderlichen Methoden für die ordnungsgemäße Installation und die elektrischen Verbindungen seiner Ausrüstung zur Verfügung, unabhängig davon, ob es sich um den Niederspannungs- oder Mittelspannungsbereich handelt. Meistens werden geeignete Räume und Erdungsstellen für die Herstellung der Steuerungs-, Netz- und Lastkabelverbindungen mit einem elektrischen Ausrüstungsteil oder einer Anordnung von Schaltanlagen oder Motor Control Center angegeben.
Gehen Sie jedoch niemals davon aus, dass die Konfigurationen zwischen den Herstellern oder sogar zwischen Geräten desselben Herstellers gleich sind. Beachten Sie immer den Installationsabschnitt in der Benutzerdokumentation, die vom Gerätehersteller für jedes Ausrüstungsteil bereitgestellt wird. Eine bewährte Praxis ist außerdem, die Details oder Abschnitte zur Installation aus diesen Dokumenten dem jeweils beauftragten Dienstanbieter zur Verfügung zu stellen, bevor dieser ein Angebot für die Geräteinstallation erstellt. Darin werden bestimmte Erwartungen für eine erfolgreiche Installation festgelegt und die installationsspezifischen Einzelheiten angegeben.
- Empfehlungen für die Wartung
Die korrekte Wartung aller einzelnen Ausrüstungsteile in einer Anlage stellt eine Herausforderung dar. Die Ausrüstung ist oft unterschiedlich alt, weist verschiedene Versionen auf und stammt von diversen Anbietern, was zu Verwirrung führen kann. Um Lichtbögen zu vermeiden, ist es wichtig, die Wartungsanweisungen für jedes Ausrüstungsteil in der Anlage zu befolgen. Wenn Sie alle Ausrüstungsteile gleich behandeln, führt dies zu Problemen. Ältere Ausführungen erfordern zum Beispiel einen ganz anderen Wartungsaufwand als heutiges Equipment. Nachfolgend ein Auszug aus einem Benutzerhandbuch von 1950:
Ölschütz – WARTUNG
Die Lebensdauer des Öls und der Schütze hängt in erster Linie von der Schalthäufigkeit und der Menge der bei jeder Betätigung unterbrochenen Leistung ab. Das Vorhandensein von Feuchtigkeit, Kohlenstoff und anderen Fremdkörpern verringert die Isoliereigenschaften des Öls. Ein stark repetitiver Betrieb der Schütze führt zu einer übermäßigen Bildung von Schlamm, Kohlenstoff und anderen Verunreinigungen. Bei durchschnittlichen Betriebsbedingungen wird empfohlen, das Öl und die Kontakte alle drei Monate zu überprüfen. Alle Betriebsteile und Isolatoren sollten dann von Kohlepartikeln oder anderen Fremdkörpern befreit werden. Die Kontakte sollten mit einer Feile oder einem Schmirgelleinen gereinigt werden, um eine gute Verbindung zu gewährleisten. Einmal alle sechs Monate sollte das Öl gefiltert oder bei übermäßiger Karbonisierung ausgetauscht werden. Neues Öl sollte eine Durchschlagfestigkeit von mindestens 22 000 Volt aufweisen, gemessen zwischen (1) Zoll großen Scheiben im Abstand von 0,1 Zoll.
Die heutigen Schaltsysteme sind natürlich nicht auf Öl als Isolierstoff angewiesen. Die Hersteller empfehlen auch nicht, dass Sie die Kontakte mit einer Feile oder Schmirgelpapier reinigen. Doch obwohl die Anforderungen und das Zeitintervall in den Anweisungen des Herstellers klar formuliert sind, wurde eine Wartung auf diesem Niveau nur selten durchgeführt. Weshalb? Weil dies bedeutete, dass das Schaltgerät effektiv alle sechs Monate komplett hätte abgeschaltet und demontiert werden müssen. Folglich waren Ölbrände bei vielen dieser Schaltgeräte älteren Stils an der Tagesordnung.
- Anwendung von Produkthinweisen
Die Entscheidung für Produkte, die auf die Einhaltung von Sicherheitsstandards ausgelegt sind, nützt nicht viel, wenn das Bedienpersonal die produktspezifischen Anweisungen missachtet. Es ist wichtig, dass die Bediener die Anweisungen für jedes Produkt befolgen, ebenso wie sie sich an spezifische Wartungsvorschriften halten müssen, ohne dabei zu verallgemeinern. Andernfalls erhöht sich das Risiko von Gefahren, wie z. B. Lichtbogenvorfällen. Die Annahme, dass bei der Wartung z. B. ein gängiges Schmiermittel ganz allgemein für alle Produkte eines Herstellers verwendet werden kann, stellt für die Ausrüstung möglicherweise ein erhebliches Risiko dar.
Wenn Sie sich auf diese vier Bereiche der elektrischen Sicherheit konzentrieren, können Sie sich bei Ihren Ansätzen zur Reduzierung von Lichtbogenvorfällen sicherer sein.
Wenn Sie ein Produkt mit integrierten Funktionen zur Lichtbogenreduzierung suchen, sollten Sie das CENTERLINE 1500-MCC für den Mittelspannungsbereich in Betracht ziehen.
Veröffentlicht 7. Dezember 2020