Daraus folgt, dass die Automobilindustrie laut dem Capgemini-Forschungsinstitut plant, ihre Investitionen in den Bau intelligenter Fabriken in den nächsten drei Jahren um mehr als 60 Prozent zu erhöhen. Bain prognostiziert, dass Forschungs- und Entwicklungsbudgets für neue Technologien in diesem Jahr auf 30 Prozent der Gesamtbudgets für Forschung und Entwicklung steigen werden.
Genau diese Forschungskapazitäten und dieses innovative Potenzial wollen wir im ACstyria-Mobilitätscluster kultivieren. Wir blicken auf eine stolze Geschichte in der Mobilität zurück: Seit 1906 in der Steiermark das erste Auto herauskam, haben wir 3,5 Millionen Fahrzeuge produziert, davon 29 unterschiedliche Modelle für neun verschiedene Hersteller.
Heute unterstützt unser Cluster 300 Mitgliedsunternehmen mit einem Gesamtumsatz von 17 Milliarden Euro und rund 70 000 Mitarbeitern. Durch unsere Mitglieder haben wir eine breite Perspektive auf die wichtigsten Trends in Österreich und die Mobilitätsproduktion im weiteren Sinne gewonnen.
Integration von Alt und Neu
Unserer gesamten Mitgliederbasis, zu der Unternehmen von Teileherstellern bis hin zu Herstellern kompletter Fahrzeuge gehören, verlangt der Einzug intelligenter Fabriken ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit ab.
Das Ziel, das diese Unternehmen in der Regel anstreben, ist eine nahtlose Integration neuer Technologien mit etablierten Prozessen über die Produktion und die Lieferanten- und Kundennetzwerke hinweg.
Um dieses Ziel zu erreichen, müssen Technologien eingesetzt werden, die den Produktionsfluss optimieren und die Integration von Informationssystemen in den Produktionsprozess unterstützen. Dies umfasst alles, von fortgeschrittener Datenanalyse für einzelne Komponenten in der Fertigung bis hin zu intelligenten Geschäftsprozessen, die intelligente Funktionen für das Anlagenmanagement, die Lieferkette und die Logistik bieten.
Österreich steht in Bezug auf Kosten, Leistung, Sicherheit und Einhaltung von Vorschriften unter dem gleichen Druck wie andere europäische Märkte. Doch das Land hebt sich durch den typischerweise evidenzbasierten Innovationsansatz von diesen ab.
Der Markt verfügt über eine starke Gemeinschaft von OEMs, die Teile mit hohen Qualitätsstandards produzieren und hohe Umsätze generieren; intelligente Fertigung ist als „Weg in die Zukunft“ anerkannt, doch die Übernahme von Technologien muss nachweislich einen Mehrwert zu dem bereits Vorhandenen schaffen.
Auf der Grundlage unserer Erfahrungen bei der Zusammenarbeit mit Unternehmen, die sich entschlossen haben, die intelligente Fabrik umzusetzen, möchten wir Ihnen drei wichtige Ratschläge mit auf den Weg geben. Es geht darum, wie Sie intelligente Technologien erfolgreich mit bestehenden Produktionsprozessen kombinieren können:
1. Bleiben Sie flexibel. Die intelligente Fertigung bietet beste Voraussetzungen zur Prozessoptimierung und „Massenanpassung“ – aber legen Sie sich nicht zu schnell fest. Ein langsameres, bedachteres Vorgehen, das sicherstellt, dass Sie Ihre etablierten Betriebsabläufe ausschöpfen und vorhandenes Know-how nutzen, wird entscheidend zu einer erfolgreichen Integration beitragen.
2. Seien Sie wählerisch. Es gibt eine Reihe von transformativen Technologien, die den Automobilherstellern zur Verfügung stehen. Die Hersteller sollten in der Lage sein, die Technologien ausfindig zu machen, mit denen sich bestimmte Ziele realisieren lassen: Technologien, die z. B. einen besseren Überblick über die Leistung liefern, die die Qualitätsstandards deutlich erhöhen und die das Fehlerrisiko in jeder Prozessphase reduzieren. Künstliche Intelligenz, die u. a. zur Fehlererkennung bei der Hochgeschwindigkeitsprüfung von Produktionsoberflächen eingesetzt wird, gehört zu den Forschungsgebieten der Hersteller in unserem Cluster.
3. Folgen Sie einer Vision. Veränderungen lassen sich fast nie einfach in Arbeitsprozessen egal welcher Art umsetzen. In der Fertigung ist die Situation noch schwieriger. Dort versuchen Entscheidungsträger, die Lücke zwischen traditionellen Betriebstechnologien und den modernen Möglichkeiten, die sich durch rapide Innovationen bei den Informationssystemen ergeben, zu überbrücken. Eine bruchstückhafte Technologieübernahme wird sich sowohl auf der Technologie- als auch auf der Prozessebene nur schwer umsetzen lassen. Indem Sie sich bei Ihren Zielsetzungen auf das große Ganze fokussieren, können Sie genau die Technologien, die diese Vision unterstützen, übernehmen und entsprechend dazu die Betriebsabläufe entwickeln.
Gemeinsam intelligenter
Die Herausforderungen, die der Einzug intelligenter Technologien mit sich bringt, können kaum allein bewältigt werden. Sich ergänzenden Geschäftsbeziehungen kommt daher eine wichtige Rolle zu. Bei ACstyria legen wir besonderen Wert auf den Aufbau und die Unterstützung von Netzwerken – zu unserem Cluster gehört eine Vielzahl von Organisationen, die sich dafür einsetzen, dass Österreich führend in der intelligenten Produktion wird. Die enge Beziehung zu Rockwell Automation, einem wertvollen Mitglied des Clusters, ist uns sehr wichtig.
Wir arbeiten mit Rockwell Automation zusammen, um die Unternehmen im Cluster dabei zu unterstützen, im Zusammenhang mit der Einführung intelligenter Fabriken die richtigen Entscheidungen zu treffen. Der Weitblick, mit dem Rockwell Automation an die branchenübergreifende Übernahme intelligenter Technologien herangeht, kombiniert mit ihrer umfassenden Erfahrung im Bereich der Mobilität, hilft unseren Mitgliedern, die gesamte Bandbreite an Möglichkeiten im Auge zu behalten und sie mit den spezifischen Zielen für ihren Fertigungsbetrieb zu verbinden.