3. Prozessoptimierung
Die Fertigung im großen Maßstab ist von Natur aus ressourcenintensiv. Dieses Problem wird noch verschärft, wenn die Produktionsprozesse nicht effektiv sind, wodurch sich die Verschwendung noch erhöhen kann. In der Lebensmittel- und Getränkeindustrie zum Beispiel können die von den Kunden erwarteten hohen Hygienestandards die Hersteller dazu bringen, bei der Reinigung der Produkte bis zum Äußersten zu gehen, was bei ineffizienter Durchführung zu einer massiven Wasserverschwendung führt.
Intelligente Automatisierungswerkzeuge können eine wichtige Rolle dabei spielen, verschwenderischen Praktiken entgegenzuwirken. Mithilfe von Technologien wie digitalen Zwillingen können Führungskräfte Prozesse besser gestalten und optimieren, um vor deren Einführung potenzielle Ineffizienzen zu erkennen und Abhilfemaßnahmen zu ergreifen.
4. Abscheidung und Recycling von Kohlenstoff
Es gibt bestimmte „Kosten“, die in der Vergangenheit in der Industrie hingenommen wurden, da sie als unvermeidbar galten. Ein gutes Beispiel hierfür sind Kohlenstoffemissionen in der Schwerindustrie, z. B. in der Metall-, Öl- und Gasindustrie. Die Führungskräfte erkennen nun, dass sie durch die direkte Auseinandersetzung mit diesen Problemen einen doppelten Gewinn erzielen können: Sie können den Kohlenstoffabfall reduzieren und ihn zu etwas Nützlichem recyceln.
Ein erster Schritt dazu ist die Messung der Kohlenstoffemissionen. Durch die Zuweisung von Werten zu Materialien lässt sich der eigene Kohlenstofffußabdruck quantifizieren und mit dem anderer Hersteller vergleichen. Zu diesem Zweck verwenden wir Analysesoftware und Emissionsmodelle wie PEMS (oder Software-CEMS) als Ergänzung zu den herkömmlichen physischen Analysesystemen (CEMS), die zusammen dazu beitragen, den Wartungsaufwand zu verringern und die Messungen zu verbessern. Mit dem Zugriff auf diese sensorbasierten Analysen können Betreiber und Bediener von Produktionsstraßen feststellen, wo die Leistung der Anlagen unter den erforderlichen Standards liegt. An diesem Punkt können Strategien zur Leistungsverbesserung und zur Beseitigung der Ursachen von Ineffizienzen eingerichtet werden.
In der Schwerindustrie besteht die Möglichkeit, Bereiche zu ermitteln, die am stärksten zu den Kohlenstoffemissionen beitragen, und CCUS-Verfahren anzuwenden, um die Abfallstoffe aufzufangen und deren Eintritt in die Atmosphäre zu vermeiden.
In Europa arbeiten wir zum Beispiel mit dem Stahlhersteller ArcelorMittal und dem Biotechnologieunternehmen LanzaTech an einem Projekt, bei dem der Kohlenstoff aus den Hochöfen in ein nachhaltigeres Ethanolprodukt namens Steelanol umgewandelt wird. Kreative Lösungen für tief verwurzelte Probleme wie diese können zu effizienteren und kreislauffähigen Prozessen mit massiven Vorteilen für die Umwelt führen.
5. Prozesse verantwortungsvoller gestalten
Wenn Nachhaltigkeit nur eine zweitrangige Priorität hat, wird sie unter schwierigen Umständen fast immer zurückgestellt werden. Durch das gesetzliche Umfeld wird die Tatsache verstärkt, dass nachhaltige Verfahren eine unternehmerische Verpflichtung sind, und die Anlagenbetreiber sind heute zunehmend rechtsverbindlich zur Senkung der Emissionen verpflichtet. Darüber hinaus verlangen ihre Kunden heute den Nachweis, dass in der gesamten Lieferkette Anstrengungen zur Senkung der Emissionen unternommen werden.
Der beste Weg, Prozesse nachhaltig zu gestalten, besteht darin, Nachhaltigkeit zum Teil des Prozesses zu machen. Dies bedeutet die Einführung von Parametern und Alarmen zur Kontrolle von Prozessen, die Benachrichtigung von Mitarbeitern bei hohen Kohlenstoffwerten oder sogar die automatische Reduzierung von Belastungen bei Überschreitung bestimmter Grenzwerte. Solche Vorkehrungen bieten Effizienzvorteile und sorgen gleichzeitig dafür, dass die Nachhaltigkeitspraktiken unter Kontrolle bleiben.
Erreichen des Netto-Null-Ziels
Auf dem Papier scheint dies alles einfach und logisch zu sein, aber wie wir wissen, ist es in der Praxis oft schwierig, diese Veränderungen umzusetzen. Wir erleben häufig, dass Führungskräfte in einem bestimmten Bereich Effizienzmaßnahmen einführen und dann wieder aufgeben, wenn sie keine unmittelbaren Ergebnisse sehen. Die Vorteile können allmählich zum Tragen kommen und erfordern daher einen breiten Zeithorizont. Außerdem ist ein Engagement für die Erprobung verschiedener Geschäftsszenarien erforderlich – wenn Sie ein funktionierendes Modell gefunden haben, können Sie dieses als Vorlage für die Anwendung auf verschiedene Bereiche Ihrer Geschäftstätigkeit und die Skalierung auf der Grundlage eines positiven Machbarkeitsnachweises verwenden.
Das Ziel für Führungskräfte in der Industrie besteht darin, proaktiv nach Möglichkeiten für Effizienzsteigerungen in allen Bereichen der Geschäfts- und Produktionsabläufe zu suchen. Indem Sie sich darauf konzentrieren, die bereits umgesetzten Maßnahmen mithilfe von Effizienzstrategien zu verbessern, können Sie den positiven Kreislauf in Gang setzen, in dem effektivere Prozesse zu weniger Verschwendung und damit zu besseren Kostenmargen führen. Dies führt letztlich zu mehr Kapital, das wiederum in weitere Prozessverbesserungen und Effizienzsteigerungen investiert werden kann. Der Kreislauf wirkt sich direkt auf die Kapitalrendite aus und hat eine positive Auswirkung auf den CO2-Fußabdruck des Unternehmens, wovon alle Beteiligten profitieren.
Wenn Sie mehr über Nachhaltigkeit und effiziente Prozesse erfahren möchten, besuchen Sie den Management Perspectives Hub.