Erinnern Sie sich noch an die Zeiten, als der Innenraum Ihres Autos nicht viel mehr bot als mechanisch verstellbare Sitze und Türsysteme, ein relativ einfaches Armaturenbrett, ein Autoradio – und wenn Sie Glück hatten, einen CD-Player?
Diese Zeiten sind schon lange vorbei. Die Entwicklung der Innenausstattung von Fahrzeugen in den letzten zwei Jahrzehnten ist geradezu verblüffend. Die Kunden von heute erwarten Navigations- und Entertainmentsysteme, Bluetooth- und WLAN-Konnektivität – sowie ein ganz neues Maß an Komfort.
Die Automobilhersteller kommen dem mit einem vielfältigen Angebot an informationsorientierten Optionen entgegen – und mit Sitzen, die sich elektronisch anpassen lassen, von der Höhe über die Klimatisierung und die Beleuchtung bis hin zur Lendenwirbelstütze und Massagefunktion.
Für Tier-Zulieferer stellt die zunehmende Komplexität eine Herausforderung dar, nicht nur während der Herstellung, sondern auch während des Prüfprozesses am Ende der Produktionslinie.
Just-in-time unter Druck
Wenn Ihr Unternehmen Autositze fertigt, sind für Sie die Anforderungen der Just-in-time-(JIT-)Lieferung nichts Neues. Und obwohl jede neue Sitzoption den Prüfprozess um einen zusätzlichen Punkt erweitert, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Ihre Taktzeiten – oder die Geschwindigkeiten, mit denen Sie einen Sitz herstellen müssen – nicht weniger aggressiv sind als zuvor.
Doch für die meisten Zulieferer ist die End-of-Line-(EOL-)Prüfung nach wie vor ein gravierender Engpass für die Produktivität und gefährdet optimale Taktzeiten. Tatsächlich dauert das Prüfen der Sitze im Allgemeinen länger als der Fertigungsprozess selbst. Und Tier-Zulieferer kämpfen angesichts der zunehmenden Komplexität der Systeme oft damit, die Zykluszeit für die Prüfungen zu verkürzen.
Einer der Gründe? Viele Tier-Zulieferer verlassen sich noch immer auf die gleiche EOL-Technologie, die sie vor 10 bis 15 Jahren verwendet haben, als die Sitzoptionen noch wesentlich einfacher waren. Es gibt eine bessere Methode.
Innovation in der Automatisierung auf dem Prüfstand
In den vergangenen 20 Jahren haben wir gemeinsam mit vielen führenden Tier-Zulieferern maßgeschneiderte, schlüsselfertige EOL-Prüfsysteme für Sitze, Türmodule und andere Fahrzeuginnenraumkomponenten entwickelt. Vergessen Sie nicht: Unsere Systeme sind so konzipiert, dass sie sowohl die Leistung überprüfen als auch die vertraglichen Anforderungen zur Datenspeicherung erfüllen.
Innovationen im Bereich der Automatisierung können sich entscheidend auf Leistung und Zykluszeit auswirken – und sie sind der Schlüssel zum Erfolg eines Systems.
Hier einige Beispiele:
- Parallele Prüfverfahren. Herkömmliche EOL-Systeme validieren die einzelnen Prüfpunkte nacheinander. Dank der robusten Softwarefunktionen können parallele Prüfverfahren in vielen Fällen einen rein fortlaufenden Ansatz ersetzen. Ein System, das zwei oder drei Prüfungen gleichzeitig – oder parallel – durchführt, steigert die Effizienz und reduziert die Zykluszeit.
- Konfigurierbare Systeme. Nach unserer Erfahrung müssen Tier-Zulieferer oft mit Anbietern von EOL-Prüfungen zusammenarbeiten, noch bevor die Spezifikationen für Sitze oder andere Innenausstattungen feststehen. Mit flexiblen, konfigurierbaren Softwareanwendungen können Sie Ihre Systeme leicht auf die sich ändernden Anforderungen abstimmen Und bestehende Systeme lassen sich leichter an die Anforderungen neuer Fahrzeugprogramme anpassen.
- Bereitstellung von Thin-Clients. Sie haben nun die Wahl zwischen einer herkömmlichen PC-basierten Lösung und einer serverbasierten Bereitstellung auf der Grundlage der industriellen Thin-Client-Technologie. Für große Systeme, die zehn oder mehr Prüfstationen umfassen, ist eine serverbasierte Option eine kostengünstige und einfach zu handhabende Wahl.
Mithilfe moderner Netzwerktechnologien und leistungsstarker Software-Tools können Unternehmen eine sichere, zentralisierte Konfiguration und Bereitstellung von Anwendungen und Inhalten vom Server an jeden PC, Thin-Client, jedes mobile Gerät und jeden Benutzer ermöglichen. Das Ergebnis? Weniger Betriebssysteme und Softwarelizenzen. Einfacheres Gerätemanagement – und vieles mehr.
Fortschrittliche Technologien für eine bessere Leistung
Lösungen, die sich derzeit in der Entwicklung befinden, nutzen zusätzliche fortschrittliche Automatisierungstechnologien, z. B. die autonome Förderwagen-Technologie (Independent Cart Technology, ICT).
Im Gegensatz zu herkömmlichen Fördersystemen, die mit fester Geschwindigkeit und Förderhöhe betrieben werden, ermöglicht die autonome Förderwagen-Technologie eine unabhängige Steuerung magnetisch angetriebener Förderwagen auf einer Führung. Das Ergebnis? Sie müssen Ihre Taktzeit bei der Prüfung verschiedener Sitze nicht mehr an der zeitaufwändigsten Sequenz ausrichten. Stattdessen können Sie die Produkte eigenständig und präzise durch die Station befördern – sobald die jeweilige Prüfung abgeschlossen ist.
Neu aufkommende digitale Technologien, wie künstliche Intelligenz und erweiterte Realität, versprechen ebenfalls, die Leistung, Schulung und Instandhaltung von Prüfsystemen zu unterstützen und zu verbessern.
Erfahren Sie, wie Rockwell Automation mit schlüsselfertigen EOL-Prüflösungen die Einheitlichkeit in Ihrer globalen Präsenz fördern kann.