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Ausfall: Ob es sich nun um Hardware oder Software oder eine Kombination aus beiden handelt, der Gedanke, dass irgendein Ereignis die Produktion zum Stillstand bringen könnte, raubt jedem Werksleiter oder Produktionsingenieur den Schlaf. Wie ist die Leistung Ihrer Betriebsanlagen? Wissen Sie, wie Sie einen Fehler in Echtzeit beheben können? Wissen Sie, wie Sie eine Anlage auswechseln? Können Sie den Betrieb wieder zum Laufen bringen und ihn am Laufen halten?
Vom Versuch, ungeplante Ausfallzeiten im Voraus zu erkennen und möglichst zu verhindern, bis zur Verkürzung der Problemlösungszeit, wenn wirklich einmal etwas schiefläuft, der Kampf gegen Ausfallzeiten kann sich endlos anfühlen.
Im Zuge rasanter technologischer Fortschritte und Entwicklungen und der Auswirkungen des Fachkräftemangels werden Ausfälle immer kostspieliger. Einigen Schätzungen zufolge könnten die Kosten ungeplanter Ausfallzeiten in der globalen Prozessindustrie allein 20 Milliarden US-Dollar erreichen. Forderungen nach mehr Produktion mit demselben oder weniger Aufwand sind in die Höhe geschnellt und haben zum Dauerbetrieb geführt. Aber Ausfallzeiten sind für die Rund-um-die-Uhr-Produktion Gift. Deshalb müssen moderne Produzenten im Umgang mit Störfällen sowohl proaktiv als auch reaktiv handeln.
Um Ausfallzeiten kurz- und langfristig zu verhindern und zu reduzieren, müssen die betrieblichen Herausforderungen gemeistert werden, die dazu beitragen.
Die drei größten betrieblichen Herausforderungen
Viele Hersteller wissen um die Schwierigkeiten, die mit diesen Herausforderungen einhergehen, sowie die zwischen ihnen bestehenden Wechselwirkungen. Ohne entsprechend qualifizierte Mitarbeiter werden Sie nicht in der Lage sein, die IT/OT-Konvergenz oder die Folgen von Schwachstellen bei der Cyber-Sicherheit so zu handhaben, dass Sicherheits- und Ausfallrisiken reduziert werden:
- Fachkräftemangel: Die Qualifikationsdefizite in der Industrie sind erheblich und lassen sich häufig nur schwer überbrücken. Angesichts zunehmender technologischer und beruflicher Anforderungen verfügen immer weniger Arbeitskräfte über die für diese Aufgaben erforderlichen Kompetenzen. Es kann vorkommen, dass Hersteller nicht die richtigen Fachkräfte für das operative Tagesgeschäft finden. Sie können Ihre Geschäftsziele jedoch nur dann erreichen, wenn Sie Kompetenzlücken in Ihrer Belegschaft erkennen und schließen. Hier kann die Unterstützung dritter Anbieter hilfreich sein, und zwar in Form von Schulungen, Fernsupport oder Zusatzdienstleistungen.
- IT/OT-Konvergenz: Zu verstehen wo IT und OT im Fertigungsbereich zusammenfließen, ist eine Sache; eine andere ist, Mitarbeiter zu haben, die sich mit beidem auskennen. Viele Hersteller beschäftigen zwar qualifizierte IT- und OT-Fachkräfte, doch nur wenige haben IT/OT-Spezialisten vorzuweisen, die über die richtige Kombination aus Fähigkeiten und Kenntnissen verfügen, um mit der Dynamik in der Fertigungsumgebung klarzukommen. Wenn Sie Experten an Ihrer Seite haben, die sich sowohl mit OT-Anwendungen als auch mit IT-Technik auskennen, können Sie Fehler und Probleme, die zu kostenintensiven Ausfallzeiten führen, vermeiden.
- Cyber-Sicherheit: Viele Hersteller unterschätzen die zu ergreifenden Sicherheitsvorkehrungen. Die Einbindung von Sicherheitsschutzmaßnahmen bei allem, was Sie tun, sollte Priorität haben, von einzelnen Komponenten bis hin zur gesamten Anlagenfläche. Alles was verbunden ist, muss geschützt werden. IT/OT-Konvergenz hat dazu beigetragen, Schwachstellen in der OT-Umgebung aufzudecken, besonders wenn es um ältere Technologie oder Anwendungen geht. Besonders wichtig ist zum Beispiel das OT-Patching, was jedoch häufig von Herstellern übersehen wird, da sie sich der Gefährdung nicht bewusst sind.
Es ist eine komplizierte und schwierige Aufgabe, diese Herausforderungen in den Griff zu bekommen, doch es lohnt sich. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung der Technik sind erhebliche Fortschritte bei der intelligenten Fertigung und betrieblichen Produktivität möglich. Hersteller erreichen damit ein wesentlich höheres Maß an Wettbewerbsfähigkeit. Wenn Sie sich an diese Herausforderungen anpassen, können Sie nicht nur Schritt halten und Ihre Anlage zukunftssicher machen, sondern sich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil verschaffen.
Was aber, wenn Sie keine entsprechend qualifizierten Mitarbeiter finden, um Ihnen dabei zu helfen, mit diesen dringenden Bedürfnissen fertig zu werden? Was, wenn Sie keine Unterstützung von der obersten Führungsebene bekommen, um Ihr Team zu erweitern oder in neue Technologie zu investieren? Immer mehr Hersteller greifen auf die Managed Services von Drittanbietern zu, um verteilte Kompetenzen und Industrietechnik zu erhalten, die im Fertigungsbereich nicht unmittelbar zur Verfügung stehen.
Fünf Wege, wie Remote Management helfen kann
1. Datenzentrum: Die Anwendungsinfrastruktur, die zum Großteil durch Hardware wie Datenzentren definiert wird, ist wesentlich für Ihre dynamische Produktionsumgebung. Sie ist unerlässlich, um die Betriebsbereitschaft, Sicherheit und Anpassungsfähigkeit der Produktionsanlagen zu erhalten und damit einen zuverlässigen Dauerbetrieb zu gewährleisten. Dafür bedarf es einer aktiven Überwachung und proaktiven Verwaltung des Datenzentrums durch Fachkräfte, die sich sowohl mit der IT-Hardware, als auch den Auswirkungen, die Entscheidungen auf die Leistung der Anwendungen haben, auskennen. Ein Drittanbieter kann Remote Experts und auf ein bestimmtes Fachgebiet spezialisierte Experten einsetzen, die sich um die Wartung kritischer Anlagen kümmern, sodass keine unternehmensinternen Mitarbeiter dafür eingesetzt werden müssen.
2. Anwendungen: Wir haben es mit vielfältigen und komplexen Anwendungen zu tun, die umfangreiche Automatisierungshardware und -software umfassen, um die steigenden Produktionsanforderungen zu erfüllen. Im Laufe ihres Lebenszyklus entwickeln sich die Anwendungen technologisch weiter, durchlaufen mehrere Hardware- und Software-Iterationen, wobei sie Altes mit Neuem kombinieren. Für einen effektiven Tagesbetrieb sind umfassende Anwendungskenntnisse notwendig. Nur so können die gewünschten Geschäftsergebnisse erzielt werden. Um das Potenzial Ihrer Anwendungen voll zu entfalten und ihre Verfügbarkeit aufrechtzuerhalten, sind umfassende Branchen- und Anwendungskenntnisse in Verbindung mit einer proaktiven Verwaltung wartungsbedingter Änderungen notwendig. Nutzen Sie das fachspezifische Expertenwissen, auf das Sie über den Fernservice eines Drittanbieters zugreifen können, für den Support und die Wartung kritischer Anwendungen. Profitieren Sie auch von Technologien, mit denen sich kritische Tags und Systemparameter überwachen lassen, um das Risiko von Ausfallzeiten zu minimieren und die Anlagenauslastung zu verbessern.
3. Bedrohungserkennung: Im Zusammenhang mit Vorfällen großen Ausmaßes in der jüngsten Vergangenheit wurde ausführlich über die Risiken berichtet, die durch die Konvergenz der OT-Umgebung mit dem Unternehmensnetzwerk für das industrielle Steuerungssystem entstehen. Die aktive Überwachung der Software für die Bedrohungserkennung zur Priorisierung und Bereitstellung von Kontext für Alarme spielt eine wichtige Rolle für den Erhalt einer sicheren Umgebung. Ein Drittanbieter, der sich sowohl mit der OT-Umgebung als auch der aktuellen Bedrohungslandschaft gut auskennt, kann dabei helfen, Bedrohungen in Ihrer Umgebung schnell zu erkennen, und Alarme für eine zielgerichtete Reaktion filtern.
4. Firewall-Anwendungen: Sicherheit sollte alle Handlungen in Ihrem Werk umspannen, sowohl aktive als auch passive Vorgehensweisen. Eine der wichtigsten aktiven Sicherheitsmaßnahmen besteht im Einsatz und in der Pflege von Firewall-Anwendungen, die als Kombination aus Hardware und Software einen „digitalen Graben“ um Ihre internen Netzwerkumgebungen bilden. Diese Anwendungen müssen kontinuierlich aktualisiert werden und sich im ständigen Einsatz befinden, um ein dauerhaft hohes Sicherheitsniveau zu gewährleisten. Ein hinzugeschalteter Drittanbieter kann Sie bei der Überwachung dieser Vorrichtung unterstützen und die Verwaltung aus der Ferne übernehmen, damit ein optimierter und kontinuierlicher Betrieb für eine sichere Umgebung sorgt.
5. Netzwerkumgebung: Die Netzwerkumgebung ist das Rückgrat eines modernen Produktionsbetriebs, da sie Datenübertragungsfunktionen für die Weiterleitung von Informationen und Befehlen in Ihrer gesamten Automatisierungsanlage übernimmt. Für eine reibungslose und umgehende Ausführung von Anwendungsaktivitäten muss ein zuverlässiger Netzwerkbetrieb sichergestellt sein. Suchen Sie sich einen Partner, der Ihre Branche kennt und die erforderlichen Überwachungsaufgaben übernehmen kann, um eine hohe Netzwerkverfügbarkeit zu gewährleisten und damit Ausfallzeiten durch unterbrochene Netzwerkverbindungen zu minimieren.
Remote Management stellt für viele Hersteller die kostengünstigste und produktivste Lösung für den Fachkräftemangel, die OT/IT-Konvergenz und die Sicherheitsherausforderungen dar. Schauen Sie sich einmal an, welchen Nutzen ein vertrauenswürdiger, erfahrener Anbieter für ihr Netzwerk, Ihre Infrastruktur, Ihre Anlagen und Ihre Sicherheitsumgebungen stiften kann. Es lohnt sich. OT Managed Services-Angebote von Rockwell Automation beinhalten die skalierbaren Dienst- und Supportleistungen, die Hersteller in der heutigen, sich konstant verändernden industriellen Landschaft benötigen, um erfolgreich und wettbewerbsfähig zu sein.
Ante I. Tomicic, Product Manager, Rockwell Automation, ist Co-Autor dieses Beitrags.
Veröffentlicht 26. Februar 2020