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Während der Pandemie ermöglicht uns Technologie durch höhere Flexibilität bei der Arbeitsorganisation, das Ansteckungsrisiko drastisch zu minimieren. Diese Flexibilität ist ein enormer Vorteil während der derzeitigen Krise – sie darf jedoch nicht auf Kosten der Cybersicherheit gehen.
Zahlreiche Industrieunternehmen haben während der Pandemie den Betrieb an ihren Standorten heruntergefahren oder sogar ausgesetzt. Viele Mitarbeiter arbeiten im Homeoffice. Andere Unternehmen gelten als systemrelevant, da sie die Versorgung mit Lebensmitteln oder Medikamenten sicherstellen oder die Infrastruktur aufrechterhalten. Auch in diesen Unternehmen erledigen zahlreiche Mitarbeiter ihre Arbeit von zu Hause aus.
Unabhängig von der konkreten Ausrichtung Ihres Unternehmens muss Ihre Cybersicherheitsstrategie die erhöhte Bedrohung der Mitarbeiter im Homeoffice durch Cyberkriminelle berücksichtigen.
Die neue Normalität
Laut einer Umfrage von Gartner vom 17. März 2020 unter 800 Führungskräften im Personalwesen gestatten 88 Prozent der Unternehmen ihren Mitarbeitern, im Homeoffice zu arbeiten. Der Anbieter FreeConferenceCall verzeichnete in den USA einen Anstieg bei der Nutzung seiner Dienste um 2000 Prozent. In Italien sind es sogar 4322 Prozent. Auch Zoom, der beliebte Dienst für Remote-Konferenzen, verzeichnet einen erheblichen Anstieg von 10 Millionen Nutzern im Dezember auf 200 Millionen Nutzer pro Tag.
Diese gewaltigen Zuwachszahlen und die vielfältigen Anwendungsformen in Beruf und Privatleben stellen völlig neue Herausforderungen dar. Durch die gestiegene Beliebtheit von Zoom richtet sich das Augenmerk auf die Probleme des Unternehmens bei Datenschutz und Sicherheit. Zoom reagierte auf die Vorwürfe, indem es der Behebung dieser Probleme eine höhere Priorität einräumt als der Entwicklung neuer Funktionen. Außerdem plant das Unternehmen eine umfassende Überprüfung seiner Sicherheitsstrategien mit externer Unterstützung.
Während der Krise ist die Anzahl der Onlinebetrugsversuche auf ein bisher nicht gekanntes Ausmaß angestiegen. Cyberkriminelle nehmen die zahlreichen Menschen ins Visier, die häufiger denn je online von zu Hause aus arbeiten, nach medizinischen Informationen suchen, einkaufen und Kontakte pflegen.
Schon oft haben Cyberkriminelle bedeutende Ereignisse missbraucht, um Nutzer zu verleiten, auf Phishing-Links zu klicken oder Malware herunterzuladen. Leider nutzen die Betrüger auch die Unsicherheit rund um das Coronavirus. Das Rechercheteam IBM X-Force hat ermittelt, dass die Anzahl der Malware-E-Mails, die sich Falschinformationen über das Virus zunutze machen, innerhalb von nur zwei Wochen um 14.000 Prozent angestiegen ist.
Ist die Cybersicherheit Ihrer Mitarbeiter im Homeoffice gewährleistet?
Geschäftsabläufe müssen während dieser Krise so flexibel wie möglich gestaltet werden – Ihre Sicherheitsstrategie hingegen erlaubt keine Spielräume.
Sie müssen jetzt Ihr Cybersicherheitskonzept konkret auf die neuen und zahlreichen Sicherheitslücken abstimmen, die durch die vielen Mitarbeiter im Homeoffice entstanden sind.
Grundlegende Sicherheitsmaßnahmen sind für Unternehmen unverzichtbar: Geräte müssen mit einer Antiviruslösung geschützt werden. Programme und Betriebssysteme müssen mit den neuesten Sicherheitspatches aktualisiert werden. Mitarbeiter im Homeoffice müssen zu den Gefahren von Phishing-E-Mails und Downloads geschult werden.
Private Router und Wi-Fi-Netzwerke sind mit Kennwörtern zu sichern, E-Mails und anderer arbeitsbezogener Datenverkehr dürfen nur über Dienste und Infrastruktur des Unternehmens gesendet werden. Halten Sie Mitarbeiter im Homeoffice dazu an, die Standardeinstellungen von Onlinekonferenzdiensten so zu ändern, dass der Datenschutz gewahrt bleibt.
Mit diesen kleinen Schritten können Sie möglicherweise spätere große Schäden durch Cyberkriminalität abwenden. Es heißt also: Ruhe bewahren. Und wir lassen Sie nicht mit diesen Aufgaben allein. Rockwell Automation stellt auch in diesen schwierigen Zeiten Teams und Ressourcen bereit. Stellen Sie zunächst sicher, dass alle grundlegenden Sicherheitsprotokolle befolgt werden. Denn dann können Sie sich auf den Geschäftsbetrieb und die Mitarbeiter konzentrieren.
Veröffentlicht 29. Juni 2020