Von allen Seiten erhöht sich der Druck auf die Unternehmen
Warum ist schnelles Handeln für ein nachhaltiges Industrieunternehmen wichtig? Der Industriesektor zeichnet für fast 40 % des weltweiten Energieverbrauchs verantwortlich und erzeugt mehr als 30 % der weltweiten Treibhausgasemissionen.
Angesichts dieser Auswirkungen sind die Erwartungen an Industrieunternehmen im Hinblick auf die ESG-Faktoren Umwelt, Soziales und Unternehmensführung hoch. Investoren drängen Unternehmen zu aggressiveren Maßnahmen, um die Netto-Null-Ziele zu erreichen, während Aufsichtsbehörden Änderungen zugunsten einer höheren Priorisierung der Nachhaltigkeitsziele fordern.
Börsennotierte US-Unternehmen sehen sich nach der jüngsten Regelung der US-Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde (Securities and Exchange Commission – SEC) mit einer stark veränderten ESG-Regulierungslandschaft konfrontiert. Die EU hat weltweit seit langem bei den Nachhaltigkeitsvorschriften die Nase vorn und setzt auch weiterhin Maßstäbe für die Anforderungen an Unternehmen.
Länder im asiatisch-pazifischen Raum führen ebenfalls Vorschriften und Leitlinien ein. Zusätzlich hat die Forderung nach mehr Transparenz bei Nachhaltigkeitsprodukten, insbesondere in Bezug auf die ESG-Finanzierung, stark zugenommen.
Auch geopolitische Spannungen verändern die Landschaft. Die anhaltende Energiekrise in Europa führt beispielsweise zu Instabilität bei der Energieversorgung und Preisgestaltung, was sich sowohl auf Unternehmen als auch auf Verbraucher auswirkt.
Schließlich wächst auch der Druck seitens der Kunden. Bei immer mehr Entscheidungen spielt Nachhaltigkeit eine Rolle. Die Verbraucher erwarten von Unternehmen, dass sie nachhaltig wirtschaften und nachhaltig hergestellte Produkte anbieten. In einer Studie gaben 32 % der Verbraucher an, wesentlich mehr für ein nachhaltiges Produkt oder eine nachhaltige Dienstleistung ausgegeben zu haben.
Wichtige Nachhaltigkeitstrends: Erkenntnisse für Industrieunternehmen
Trend Nr. 1: Zukunftstechnologie ist unverzichtbar
Neue Technologien – KI, Robotik, digitale Zwillinge, IdD und AR/VR, um nur einige zu nennen – sind ein nicht verhandelbarer Bestandteil der Entwicklung zu einem nachhaltigeren Industrieunternehmen.
Wenn Sie diese Technologie nicht bereits ins Auge gefasst haben oder nutzen, werden Sie bei Ihren Nachhaltigkeitszielen keine nennenswerten Fortschritte erzielen. Warum? Neue Technologien machen manuelle Prozesse – Anlagenbetrieb, Mitarbeiterschulungen und Rohstoffbeschaffung – effizienter und effektiver und ermöglichen damit qualitativ hochwertige Ergebnisse.
Nachhaltige Industrieunternehmen sind sich einig, dass die Einführung intelligenter Fertigungsverfahren, bei denen Zukunftstechnologie zum Einsatz kommt, extrem oder sehr wichtig ist. Tatsächlich haben 85 % von ihnen bereits in moderne Technologien wie KI und ML investiert oder planen, dies zu tun.
Aktionsmaßnahme
Initiieren Sie ein kleines Pilotprogramm rund um eine Zukunftstechnologie. Beispielsweise könnten Sie mithilfe eines digitalen Zwillings ermitteln, wie sich der Betrieb einer einzelnen Fertigungslinie optimieren lässt. Oder Sie könnten ein KI-Werkzeug für ein Ausrüstungsteil verwenden, um Möglichkeiten für Energieeinsparungen auszuloten. Alternativ könnten Sie mit AR/VR-Brillen experimentieren, um eine Gruppe von Mitarbeitern an einem anderen Standort zu schulen.
Mit anderen Worten: Beginnen Sie klein. Durch den Einsatz neuer Technologien im Rahmen einer bestimmten Initiative hat Ihr Team Zeit, zu lernen und erste Erfolge zu erzielen, was zu einer breiteren Zustimmung innerhalb des Unternehmens führen kann. Achten Sie jedoch darauf, den Technologieeinsatz mit der Zeit zu erhöhen. Um ein nachhaltiges Industrieunternehmen zu werden, müssen Sie die Automatisierung und Digitalisierung Ihrer Prozesse, Betriebsabläufe usw. nach und nach aufstocken.