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Herausforderung
- Ein global tätiger Chemieproduzent musste die Betriebskosten senken und die Datenanalyse verbessern, um im Wettbewerb mithalten zu können.
Lösungen
- Höhere Produktivität und Effizienz dank Echtzeitinformationen über Prozesse und Produktion
- Geringere Entwicklungszeit und Gesamtbetriebskosten
- Ermöglicht die Verbindung mit nahezu jeder Steuerungssystem- oder Bedienerschnittstellensoftware und erfasst Echtzeitdaten mit hoher Geschwindigkeit und in voller Auflösung
Ergebnisse
Jährliche Kosteneinsparungen
- Geringere Betriebskosten und höhere Effizienz der vereinheitlichten Software sorgen für eine schnellere Wertschöpfung
Verbesserte Visualisierungsfunktionen
- Erweiterte Funktionen zur Visualisierung und Analyse der Produktionsdaten mehrerer Jahre für die Optimierung
Wahrscheinlich haben Sie sich noch nie Gedanken darüber gemacht, warum Ihr neues Hemd oder die Wand in Ihrem frisch gestrichenen Wohnzimmer so perfekt weiß glänzen. Das dafür verantwortliche Bleichmittel findet sich in vielen Haushaltsgegenständen, z. B. in Kosmetika, Sonnencreme, Druckerpapier und sogar in Zucker. Die weiße Farbe entsteht durch ein winzig kleines Pigment, das fast überall verwendet wird. Es handelt sich um Titandioxid.
Das Pigment, das nur in einigen wenigen Weltregionen natürlich vorkommt, wird über ein hochspezialisiertes Extraktions- und Produktionsverfahren gewonnen. Nur wenige Fertigungsunternehmen verfügen diesbezüglich über das notwendige Know-how.
Zu diesen Unternehmen gehört auch Precheza mit Sitz in Tschechien. Dieser wichtige Lieferant von anorganischen Pigmenten produziert seit über 50 Jahren Titandioxid.
Etwa 90 Prozent der Erzeugnisse von Precheza sind für den Weltmarkt bestimmt. Es besteht eine große Nachfrage nach dieser wichtigen Chemikalie, es gelten aber auch weltweite Standards in den Bereichen Arbeitsgesundheit, Sicherheitsmanagement, Qualität, Umweltschutz und Energiemanagement, die eingehalten werden müssen. Precheza verlässt sich bei der Compliance auf solide Datenmanagement- und -analyseprozesse, die für mehr betriebliche Effizienz und Anlagensicherheit sorgen.
Die Produktion
Prozessmanagement spielt bei der Produktion von Titandioxid eine wichtige Rolle. Bediener müssen kritische Daten wie Temperatur und Druck in der Produktionsanlage überwachen können. Diese Daten bilden die Grundlage für kritische Entscheidungen, von der Sicherheit der Arbeiter bis hin zur Rentabilität der Anlage. Daher ist ein schneller und umfangreicher Zugriff auf Daten von entscheidender Bedeutung.
Mit der richtigen Software für ein effektives Anlagenmanagement können historische Daten in großem Umfang erfasst und analysiert werden, um damit fundiertere Entscheidungen für die aktuelle Produktion treffen zu können.
Das Unternehmen suchte nach einer neuen Lösung, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Precheza vertraute bereits in anderen Unternehmensbereichen auf Steuerungssysteme und Visualisierungssoftware von Rockwell Automation. Einer der wichtigsten Vorteile dabei war die Vereinheitlichung verschiedener Softwarelösungen für die Automatisierung im gesamten Unternehmen auf einen einzigen Anbieter, um so die Systemintegration zu verbessern und die Betriebskosten zu senken.
Auf diese Weise wurde das Unternehmen auf das System FactoryTalk (FT) Historian SE aufmerksam. Gesucht wurde darüber hinaus ein System, das Bedienern bessere Reporting-Tools mit erweiterten Analyse- und Visualisierungsfunktionen bietet. Mit FT Historian erhalten Benutzer Zugriff auf historische Daten für eine progressive Optimierung. In der Regel müssen hierfür die Daten mehrerer Jahre verarbeitet und analysiert werden.
Das IT-Team von Precheza überprüfte mithilfe einer temporären Lizenz, ob die Lösung von Rockwell Automation den Anforderungen genügen würde. Die Prüfung fiel positiv aus und Precheza stieg in Zusammenarbeit mit Rockwell Automation von der veralteten Plattform auf FT Historian um.
Im Zeitplan
Die Implementierung selbst war sehr unkompliziert. Nach einer einjährigen Phase der Vorbereitung, in der technische Anforderungen, deren Überprüfung an einem Teststandort und allgemeine Bedingungen geklärt wurden, stand ein Arbeitsplan mit Deadlines fest.
Der Installations- und Konfigurationsprozess begann im August 2018, wobei genügend Zeit für die Installation von Kundenanwendungen, Bedienerschulungen und die Übertragung der ursprünglichen historischen Daten in das neue System eingeplant wurde. So konnte FT Historian SE im Januar 2019 produktionsfertig implementiert werden. Über drei Monate hinweg wurden beide Systeme parallel ausgeführt, bis das veraltete System im März 2019 abgeschaltet werden konnte.
Die Installation wurde im April 2019 abgeschlossen, und das ohne Ausfallzeit in der Produktionsanlage.
Alte Daten im neuen System
Die größte Herausforderung bestand darin, die Daten von fünf Jahren aus dem alten System nach FT Historian zu übertragen. Aufgrund der Inkompatibilität der Software der beiden Systeme war es besonders wichtig, ein geeignetes Verfahren für die Konvertierung dieser Daten zu finden.
Der Systemintegrator, das slowakische Unternehmen M.D.J s.r.o., und das IT-Team von Precheza spielten bei der Konvertierung der Daten eine wichtige Rolle. M.D.J, mit seiner umfangreichen Erfahrung bei der Implementierung von FT Historian-Lösungen, führte das Projekt erfolgreich zu Ende. Das Unternehmen brachte nicht nur sein Know-how über FT Historian ein, sondern reagierte während der Implementierung auch flexibel auf andere Anforderungen. Der Distributor ControlTech Ltd. stellte die problemlose Bereitstellung von Lieferleistungen sicher und koordinierte die geschäftliche Seite des Projekts.
Neue Funktionen
Precheza verfügt nun über eine Umgebung, die hauptsächlich mit Steuerungs- und Visualisierungssystemen von Rockwell Automation ausgestattet ist. Das System ist aufgrund seiner Offenheit äußerst bedienerfreundlich und Daten aus verschiedenen Quellen können unkompliziert integriert werden. Die Anwendung wird intern verwaltet und der Support von Rockwell Automation muss nur sporadisch zu Hilfe gezogen werden.
Aufgrund seiner ausgezeichneten Performance ist die Instandhaltung des gesamten Systems heute erheblich einfacher. Mit FT Historian SE ist die Verfügbarkeit von Produktionsdaten für Benutzer selbst bei einem Serverausfall gewährleistet. Die Wartung ist während des Betriebs möglich, ohne dass Daten verloren gehen. Dies bringt auch den Vorteil mit sich, dass weniger Personal erforderlich ist.
Der Hauptvorteil für Precheza ist jedoch, dass das Unternehmen seine Daten neu auswerten und verwenden kann. Bediener haben nun Zugriff auf zahlreiche Funktionen, die bei der Orchestrierung der Analyse und Visualisierung der Produktionsprozesse helfen. Sie erhalten tiefere Einblicke in den Zustand der Produktion und können hervorragende Berichtsfunktionen nutzen. Die Mitarbeiter von Precheza haben bereits festgestellt, dass dank dieser Funktionen eine bessere Entscheidungsfindung möglich ist und Aufgaben optimiert werden können.
Besserer Einblick in Prozesse
Die Implementierung hat die Erwartungen von Precheza übertroffen. Selbstverständlich dauert es einige Jahre, bis die Gesamtbetriebskosten für das neue System ausgeglichen sind, aber die Vorteile gegenüber dem alten System werden bereits sehr deutlich. Precheza möchte die Vorteile der neuen Datenanalysefunktionen nun voll ausschöpfen und konzentriert sich auf Personalschulungen in der erweiterten Analyse von Fertigungsdaten, sodass die Bediener alle neuen Funktionen von FT Historian SE nutzen können.
Im nächsten Schritt plant Precheza die Einführung weiterer Asset Framework-Funktionen von FT Historian SE. Neben der Senkung der capex des Datenbetriebs soll dieses Projekt einen Rahmen für die Analyse von Produktionsprozessen schaffen und eine bessere Kontextualisierung der Daten ermöglichen. So sollen Geschwindigkeit und Präzision der Datenanalyse erhöht und ein Visualisierungsgrad erreicht werden, der mit der vorherigen Architektur von Precheza nicht möglich gewesen wäre.
Mit anderen Worten: Die Zukunft erstrahlt in glänzendem, hellem Weiß.
Veröffentlicht 16. Juni 2020