Eine Herausforderung, die der steirische Landwirt, der auch Elektroinstallateur gelernt hat, letztendlich mit viel Geduld, Kreativität und in Zusammenarbeit mit kompetenten Partnern meisterte. „Wir haben vom Reaktor bis zum letzten Filter der Gasreinigung wirklich das komplette System selbst entwickelt“, zeigt sich Erwin Schiefer stolz auf eine Anlage, die bis zu 200 Kilowatt elektrische und bis zu 400 Kilowatt thermische Energie pro Stunde liefert und die von ihm bei der täglichen Hof-Runde quasi im Vorbeigehen bedient wird. Im Großen und Ganzen lässt der Landwirt nämlich für sich arbeiten – und zwar von einem Allen-Bradley® CompactLogix™ -Steuerungssystem, das die gesamte Automatisierung des Blockheizkraftwerks mitsamt Wärmetechnik, Holz- bzw. Mais-Trocknung und Netzeinspeisung nach strengen Vorgaben dirigiert.
Das Feintuning macht den Unterschied
Der Schlüssel zu einer hohen Verfügbarkeit bei Holzvergasungsanlagen liegt laut Erwin Schiefer bei einer entsprechenden Zonen-Steuerung im Reaktor. „In der sogenannten Oxidationszone erfolgt die Belüftung des Reaktors. Da ist es beispielsweise Aufgabe der CompactLogix, ein etwaiges durch Material- oder Feuchtigkeitsschwankungen bedingtes Nach-oben-Wandern dieser heißesten Zone mit einem entsprechenden Belüftungsverhältnis zu verhindern“, beschreibt er. Denn die „Tagebuch-Eintragungen“ über sein am eigenen Hof installiertes Pilot-Projekt zeigen ganz klar auf: Bekommt der Anlagenbetreiber die Belüftung und das Zusammenspiel der insgesamt vier Reaktorzonen – Trocknung, Pyrolyse (Verkohlung), Oxidation (Verschwelung), Reduktion – perfekt geregelt, dann klappt die Sache mit der Stabilität des Anlagenbetriebs auch.
Die richtige Portion Fingerspitzengefühl ist von der Allen-Bradley-Steuerung aber auch bei der Walking Floor Trockentechnik, einer weiteren Eigenentwicklung des Gnaser Landwirts, gefragt. „Unser Lösungsansatz bei der Trocknung des Eingangsmaterials sieht so aus, dass wir den Feuchtigkeitsgrad des Rohstoffs über dessen Temperatur ermitteln. Je feuchter das angelieferte Holzhackgut und je mehr Wasser in dem Bereich verdunstet, desto langsamer die Vorschubgeschwindigkeit des Trockners“, erklärt Erwin Schiefer. Eine Herangehensweise, die zu höherer Sicherheit und Verfügbarkeit beiträgt und deren Wirksamkeit sich mittlerweile auch in ganz Europa herumgesprochen hat. In der Zwischenzeit wurden weitere modulare Holzvergasungskraftwerke in Deutschland, Italien und in der Slowakei installiert.
Auch dort wurden sehr hohe Ansprüche an die Technologie gestellt und mit der Marke Xylogas® gefunden. Die Beratung, Unterstützung und Kompetenz von Herrn Erwin Schiefer ist ein weiterer wichtiger Aspekt für unsere Kunden, die auf dessen langjährige Erfahrung zurückgreifen können und damit viel Zeit und Kosten sparen. Mittlerweile hat sich die Marke Xylogas am Markt etabliert und ist vor allem durch Qualität und Performance weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt. Weitere Produktlinien werden entwickelt und das Segment neuen Anforderungen angepasst. So gibt es weltweit noch immer Millionen von Menschen, die keinen Zugang zu elektrischer Energie haben. Xylogas möchte Technologie auch für diese Anforderungen enwickeln und so zu einem weltweiten Player im alternativen Segment werden.