Schaffen Sie zuerst die funktionalen Voraussetzungen für ein MES
Welches ist Ihr erster Schritt auf dem Weg zu einer zeitnahen MES-Realisierung? In den meisten Fällen holen die Kunden, mit denen wir zusammenarbeiten, ein Angebot für ein MES ein – und legen dazu ein Dokument vor, in dem ihre Erwartungen beschrieben sind. Obwohl diese Dokumente äußerst hilfreich sind, bieten sie nur selten die erforderliche Präzision, die für uns – bzw. für jeden MES-Anbieter – erforderlich ist, um eine wirtschaftliche, optimale Lösung zu empfehlen.
Um unsere Kunden auf Erfolgskurs zu bringen, benötigen wir eindeutige Antworten auf betriebliche Fragen wie beispielsweise:
- Auf welche Weise möchten Sie die Auftragserstellung realisieren?
- Wie definieren Sie, was zum PLM-System und was zum MES gehört?
- Was verstehen Sie unter „Qualitätsmanagement“ – und wie werden Sie es durchsetzen?
- Welche Bereitstellungsmethode bevorzugen Sie – Cloud, lokal oder hybrid?
Wir haben festgestellt, dass diese Art von Informationen am besten im Rahmen eines Workshops zur Spezifikation der funktionellen Anforderungen zusammengestellt werden können. Je früher dieser Workshop stattfindet – und je früher die Anforderungen an MES, IoT sowie Netzwerk und Infrastruktur definiert werden – desto besser.
Auswirkungen auf die Beschaffungszyklen
Wir alle wissen, dass ein pünktlicher Start der Gigafactory oft davon abhängt, ob die Ausrüstungszulieferer aggressive Beschaffungsfristen einhalten können. Aus diesem Grund müssen auch die Maschinen- und Anlagenbauer frühzeitig und parallel zum MES-Definitionsprozess mit einbezogen werden.
Es mag verlockend sein, den Beschaffungsprozess zu beschleunigen – vor allem angesichts anhaltender Probleme in der Lieferkette und erheblicher Lieferrückstände für Ausrüstung bei wichtigen Zulieferern. Dies kann jedoch zu signifikanten Problemen führen, die sich auf den Produktionsstart auswirken können – insbesondere während der Inbetriebnahme.
Beispielsweise besteht ohne klar definierte MES-Anforderungen die Gefahr, dass Systeme entstehen, denen Inline-Qualitätsprüfungsfunktionen fehlen. Zudem riskieren Sie Linien mit Fertigungsnetzwerken, die den ordnungsgemäßen Datenfluss behindern, sowie Maschinenlogik, die nicht die für den Betrieb des MES-Systems erforderlichen Schlüsselparameter enthält – und vieles mehr. Natürlich gibt es Abhilfemaßnahmen für diese Probleme, doch diese sind zeitaufwendig und kostenintensiv.